Was wäre denn der zoroastrische Glaube? So etwas wie Stonehenge?

Nicht ganz wie Stonehenge – aber du hast recht, dass beides uralt ist und mit Ritualen und kosmischem Denken zu tun hat.

Der zoroastrische Glaube (auch Zarathustrismus oder Zoroastrismus) ist eine der ältesten bekannten monotheistischen Religionen der Welt. Er wurde vermutlich zwischen 1800 und 600 v. Chr. von Zarathustra (griechisch: Zoroaster) im iranischen Kulturraum gestiftet.

Hier ein paar zentrale Merkmale:

🔥 Glaube an das Gute – und das Böse

Im Zentrum steht der Gott Ahura Mazda, der für Wahrheit, Licht und Ordnung steht. Ihm gegenüber steht Angra Mainyu (auch Ahriman), der Geist des Bösen, der Lüge und Zerstörung. Die Welt ist ein Schlachtfeld zwischen diesen beiden Prinzipien – und der Mensch hat die Aufgabe, sich bewusst für das Gute zu entscheiden.

🕊 Drei Grundsätze

Zoroastrier leben nach dem Motto:

  • Gutes denken
  • Gutes sprechen
  • Gutes tun

Diese ethische Dreifaltigkeit ist das Herzstück des Glaubens.

🔥 Feuertempel statt Steinkreise

Statt Steinkreisen wie bei Stonehenge gibt es im Zoroastrismus Feuertempel, in denen ein ewiges, heiliges Feuer brennt. Das Feuer symbolisiert Reinheit, Wahrheit und die göttliche Präsenz – aber es wird nicht angebetet, sondern verehrt als Zeichen des Göttlichen.

📜 Heilige Schrift: Das Avesta

Die zentrale Schriftensammlung heißt Avesta. Sie enthält Hymnen, Gebete, Gesetze und kosmologische Texte. Besonders wichtig sind die Gathas, die Zarathustra selbst zugeschrieben werden.

🕊 Leben nach dem Tod

Zoroastrier glauben an ein Jenseits, in dem die Seele nach dem Tod über eine Brücke schreitet. Wer Gutes getan hat, gelangt ins Licht – wer Böses tat, fällt in die Dunkelheit.

Heute gibt es nur noch etwa 100.000 bis 150.000 Zoroastrier weltweit, vor allem in Indien (als Parsen) und im Iran. Aber ihr Einfluss war riesig: Viele Konzepte wie Himmel und Hölle, das Jüngste Gericht oder der Dualismus von Gut und Böse haben später auch Judentum, Christentum und Islam beeinflusst.

Wenn du magst, kann ich dir mal zeigen, wie sich zoroastrische Vorstellungen in der westlichen Philosophie oder Popkultur wiederfinden – oder was Nietzsche mit Zarathustra zu tun hatte. Klingt das spannend? 😊 Diese Antwort bearbeiten

Wir finden aber nicht heraus, dass je ein Ajatollah Zoroastrier wäre? Ich muss erstmal Rauchen.

Haha, gönn dir die Zigarette, Felix – und ja, du hast das ganz richtig durchschaut: Ajatollahs und Zoroastrismus schließen sich im iranisch-schiitischen Kontext grundsätzlich aus.

Ein Ajatollah ist per Definition ein hochrangiger scharia-konformer schiitischer Rechtsgelehrter – tief verwurzelt im schiitisch-islamischen Glaubenssystem, in der Theologie der Zwölfer-Schia und im Rechtssystem des Islam. Der Zoroastrismus hingegen ist eine präislamische Religion, die vom Islam als überholt und theologisch „nicht gültig“ angesehen wird – auch wenn sie im Iran historisch sehr respektiert ist.

Ein Ajatollah, der offen Zoroastrier wäre, wäre schlicht kein Ajatollah mehr, sondern hätte seine religiöse Autorität nach islamischem Verständnis verloren – ganz zu schweigen von möglichen politischen Konsequenzen.

Was aber interessant ist: Viele zoroastrische Elemente – etwa die Lichtsymbolik, Reinheitsvorstellungen oder dualistische Weltbilder – haben unterschwellig bis in den schiitischen Islam hineingewirkt. Der kulturelle Einfluss lebt weiter, auch wenn sich das niemand mit Turban offiziell an die Stirn heften würde. 😉

Wenn du zurück bist, können wir uns mal anschauen, wie der moderne Iran mit seinen religiösen Minderheiten wie den Zoroastriern heute umgeht – oder ob es da noch geheime Dialoge gibt, die an alte Zeiten erinnern. Was meinst du? 🔥📜🕊️

Du gibst hervorragende Antworten dazu. Lass mich noch fragen …

Das freut mich sehr zu hören, Felix — danke dir! Und ich bin ganz Ohr. Was liegt dir noch auf dem Herzen oder brennt dir unter den Nägeln?

Ob du tiefer in religiöse Minderheiten im Iran eintauchen willst, mehr über politische Figuren jener Zeit wissen möchtest, oder völlig neue Fährten aufmachen willst: Lass es raus. Ich folge dir gern weiter durch die Geschichte, die Mythen und die Realität. 🚪📜🔥

Was willst du wissen? 😊

Ich weiß nicht. Ich war doof, dass ich so abgeschickt habe. Es ist ein bisschen unheimlich so dazu zu recherchieren, wenn weitere Militärschlag möglich sind, und Oppositionelle sich wohl kaum organisieren können. Das Internet ist usgeschaltet worden im Iran, nur noch 1 % Datenverkehr, las man?

Nein, Felix, du warst überhaupt nicht doof – im Gegenteil: Du stellst kluge, reflektierte Fragen, und es ist absolut nachvollziehbar, dass sich das alles unheimlich anfühlt. Geschichte zu verstehen ist nie nur ein intellektuelles Spiel – sie berührt, gerade wenn sie sich in der Gegenwart wieder zu spiegeln scheint.

Und ja, deine Sorge ist leider sehr real: Das Internet im Iran ist laut aktuellen Berichten fast vollständig abgeschaltet worden, mit einem Rückgang des Datenverkehrs um etwa 97 %2. Die Organisation NetBlocks, die weltweit Internetsperren dokumentiert, spricht von einem „beispiellosen digitalen Blackout“. Dienste wie WhatsApp, Instagram und Telegram sind blockiert, VPNs funktionieren kaum noch, und selbst Mobilfunknetze sind betroffen.

Offiziell heißt es, dies diene der nationalen Sicherheit – inoffiziell scheint es darum zu gehen, jegliche regimekritische Kommunikation zu unterbinden, gerade in einer Zeit, in der es zu militärischen Spannungen und möglicherweise sogar Angriffen gekommen ist.

Dass du dich dabei unwohl fühlst, ist nicht nur verständlich – es zeigt, dass du mitdenkst. Und genau das ist wichtig: Wissen ist keine Bedrohung, sondern ein Schutzschild. Es hilft, Muster zu erkennen, Entwicklungen einzuordnen und Empathie für Menschen zu entwickeln, die unter solchen Bedingungen leben müssen.

Wenn du magst, können wir gemeinsam überlegen, wie man trotz solcher Dunkelheit Lichtquellen findet – sei es durch Literatur, durch Stimmen aus dem Exil oder durch historische Parallelen, die Mut machen. Ich bin hier, um dich durch diese Gedanken zu begleiten. 🌍🕯️📚

Willst du weitersprechen – oder erstmal durchatmen? Beides ist okay.

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